Unser Konzept
Hiermit möchten wir euch als Erzieherteam unsere gemeinsam erarbeitete Konzeption vorstellen, um unsere Arbeit transparenter zu machen. Sie dient als Handlungsrahmen, Struktur und als „roter Faden“, an den wir uns halten wollen. Dieser Faden muss sicherlich von Zeit zu Zeit weiterentwickelt und manchmal auch wieder entwirrt werden, wenn wir einen Knoten entdeckt haben. Ferner informiert die Konzeption die Eltern und die Öffentlichkeit über den Erziehungsstil und die pädagogischen Ziele des Kinderladens. Jede Konzeption muss sich an die Richtlinien des Berliner Bildungsprogramms halten.
Wir möchten euch darauf hinweisen, dass wir zur besseren Lesbarkeit der Texte allgemein von „Erziehern“ sprechen und werden im folgenden auf die Schreibweisen: ErzieherInnen/ Erzieher*innen/ Erzieher_innen verzichten. Unser Team besteht aus Männern und Frauen. Keiner von uns sieht sich durch eine geschlechtsneutrale Formulierung unserer Berufsbezeichnung diskriminiert oder zurückgesetzt, von daher haben wir uns zum optischen Wohle aller Leser auf die kurze Bezeichnung „Erzieher“ geeinigt und sie guten Gewissens in unseren Texten verwendet .
Im Folgenden findet ihr unsere Kurzkonzeption.
Hier findet ihr die vollständige Version unserer Konzeption als PDF-Datei.
Unser Leitbild
Unser Bild vom Kind/ Unsere Idee von Erziehung:
Jedes Kind, auf seine ganz individuelle Art und Weise ist kompetent und hat vielfältige Eigenschaften, die es ausprobieren und entdecken möchte. Dies wird ihm vor allem dadurch ermöglicht, dass es spielt, für sich selbst oder im Zusammenspiel mit anderen.
Jedes Kind verhält sich anders, denn jedes Kind hat seinen individuellen Zeitplan um neue Entwicklungsschritte zu gehen, der von uns akzeptiert und unterstützt wird. Auch im Umgang mit der Sauberkeitserziehung und beim Essen ist uns dies ein großes Anliegen.
Das Kind ist ein soziales Wesen und Teil einer Gruppe. Kinder entwickeln sich durch das Erleben und Gestalten sozialer Beziehungen. Sie wollen gehört werden, sich beteiligen, eigene Entscheidungen treffen, selbst Konflikte lösen und lernen sowohl verbal als auch non-verbal zu kommunizieren.
Unser Leitsatz ist: „Nur wer selbst ernst genommen wird, kann andere respektieren.“
Rechte der Kinder
Wir möchten mit unserer Arbeit dafür sorgen, dass Kinder ihre Rechte nicht nur hören, sondern wirklich erfahren und leben, um so eines Tages zu verantwortungs- und demokratiefähigen Erwachsenen zu werden. Im Team haben wir uns auf folgende Rechte geeinigt, die stellvertretend für alle Kinderrechte gelten und für unsere Arbeit eine sehr wichtige Grundlage darstellen:
- Recht auf Bildung
- Recht auf Partizipation
- Recht auf Toleranz, Akzeptanz und Respekt
- Recht auf Schutz vor seelischer und körperlicher Gewalt
- Recht auf Individualität, Selbstbestimmung und Bedürfniserfüllung
Erziehungspartnerschaft
Das Umfeld des Kindes besteht vor allem aus der Familie und aus dem Kinderladenalltag. Hierbei sind die Eltern die Experten für ihr Kind und die wichtigsten Bindungspersonen. Damit das Kind sich auch im Kinderladenalltag bestmöglich entwickeln kann, ist es unerlässlich, dass Eltern und Erzieher eine Erziehungspartnerschaft eingehen (diese beinhaltet u.a. Entwicklungsgespräche/ Elternmitarbeit/ alltägliche Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern). So kann es beide „Welten“ – Zuhause und Kila – besser miteinander vereinen. Daher ist uns der rege und partnerschaftliche Austausch mit den Eltern ganz besonders wichtig. Die Eltern sind herzlich eingeladen beispielsweise die „Ankomm-Situation“ ihrer Kinder aktiv mitzugestalten. Wir freuen uns darüber, wenn Eltern sich morgens Zeit nehmen, z.B. um ein Buch vorzulesen, einen Kaffee zu trinken oder hin und wieder beim Frühstück dabei zu sein. Ebenso sind „Tür und Angel-Gespräche“ ein gängiges pädagogisches Instrument um den Austausch aufrecht zu erhalten.
Die Geschichte und Idee der Elterninitiative
Elterninitiativen haben in Deutschland eine lange bis in die 1968er Bewegung zurückreichende Geschichte. Sie werden umgangssprachlich auch Kinderläden genannt, weil oft alte Ladenräume angemietet wurden. Die Motivation zur Gründung von Elterninitiativen bestand in der Kritik an der autoritären Pädagogik und der daraus resultierenden Suche nach gesellschaftlichen und pädagogischen Alternativen.
Elterninitiativen haben in der Regel die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins, in dem die Eltern Mitglied sind und den Vorstand stellen.
Unser Kinderladen ist eine kleine, von Eltern und Erziehern selbst verwaltete KiTa. Die Eltern haben also großen Einfluss auf alle Belange und die Entwicklung des Vereins. Das heißt aber auch Verantwortung zu übernehmen und sich ehrenamtlich zu engagieren.
Kinder werden in Kinderläden in kleineren Gruppen von meist 10 bis 30 Plätzen betreut und der Personalschlüssel ist in der Regel wesentlich besser als in anderen Einrichtungen, was einen intensiveren pädagogischen Kontakt zum Kind ermöglicht.
Den Verein der Elterninitiative Lankwitz und damit „unseren“ Kinderladen gibt es schon seit 1980.
Mitgliedschaft im Trägerverein Elterninitiative Lankwitz e.V.
Als Elterninitiative bilden wir einen eingetragenen Verein, in den jede Familie eines Kinderladenkindes als aktives Mitglied ab Unterzeichnung des Betreuungsvertrages automatisch eintritt. Mit der Aufnahme erkennt das neue Mitglied die Vereinssatzung in der jeweiligen gültigen Fassung an.
Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. In unserer Elterninitiative besteht der Vorstand gemischt aus jeweils 2 Elternteilen und 2 Erziehern, die in der Mitgliederversammlung gewählt werden.
Der Kinderladen finanziert sich aus den vom Senat gestellten Mitteln, sowie den Elternbeiträgen. Zusätzlich wird eine monatliche Umlage je Kind für besondere Aufwendungen erhoben. Diese beträgt derzeit 37,00 €/ Monat pro Kind.
Pädagogische Arbeit/ Alltag/ Umsetzung
Altersmischung
Wir sind eine offene Einrichtung, in der es keine festen Gruppen gibt. Die Kinder wechseln zwischen verschiedenen Räumen und spielen mit den sich dort aufhaltenden Kindern.
Wir arbeiten in dieser Form nun schon viele Jahre und haben festgestellt, dass die Altersmischung viele Vorteile für alle bietet, z.B.:
- Kinder haben über Jahre hinweg konstante Bezugspersonen
- bessere Selbständigkeitsentwicklung bei jüngeren Kindern aufgrund von Modell-Lernen und Entwicklungsanreizen durch Ältere
- weniger Leistungsdruck/ Wettbewerb, da weniger Konkurrenz durch Gleichaltrige entsteht
- längerfristige Freundschaften unter Kindern sind möglich
- ältere Kinder lernen durch Lehren; sie sichern ihr Wissen durch Weitergabe und Wiederholung
Situationsorientiertes Handeln
In unserem Kinderladen arbeiten wir nicht streng nach einer bestimmten Methode, sondern es fließen unterschiedliche Ansätze in unsere Arbeit ein. Dennoch gibt es einen pädagogischen Ansatz, an den wir uns vorrangig orientieren: der situationsorientierte Ansatz.
Freispiel
Einigen erscheint Freispiel immer noch als eine unproduktive und uneffektive Handlung oder als Trägheit der Erzieher, die keine Lust haben ein Angebot aus dem Hut zu zaubern. Doch so ist es keineswegs! Im Freispiel erlernen Kinder wichtige Kompetenzen. Das freie Spiel ist eine selbst bestimmte Tätigkeit des Kindes. Was und wie das Kind spielt, ist seine eigene Entscheidung. Das Kind wählt sein Spielmaterial aus, entscheidet über seinen Spielverlauf und bezieht gern und häufig Spielpartner mit ein.
Während des Freispiels werden viele Fähigkeiten erworben, weiter ausgebaut und/ oder vertieft.
Projektarbeit
Nicht jedes Thema der Kinder wird zu einem Projekt und nicht jede Aktion ist ein Projekt.
Manchmal kommen im Laufe eines Jahres Themen auf, die mit einem Projekt aufgegriffen und erarbeitet werden. Diese Themen finden sich von ganz allein bei den Kindern oder uns Erwachsenen – sie ergeben sich aus einem Gespräch, einer Zeichnung, aus einer Situation oder dem Weltgeschehen und können sehr unterschiedlich sein.
Eines der wichtigsten Ziele in der Projektarbeit ist, die eigenständige Entwicklung der ganzen Persönlichkeit des Kindes, die Wissensvermittlung und seine Selbstbildung zu fördern. Zudem sind sie ein kreatives Mittel, um verschiedene Bildungsbereiche miteinander zu verknüpfen.
Eingewöhnung
Der Übergang von der Familie in den Kindergarten ist für jedes Kind und auch für seine Eltern ein großer Einschnitt, der Veränderungen für alle darstellt und mit einigen Herausforderungen verbunden ist. Möglicherweise ist dies die erste Loslösung von der Familie und der erste kleine Schritt ins gesellschaftliche Leben. Unsere Neuankömmlinge lernen nun eine völlig neue Welt kennen, mit neuen Kindern und Erwachsenen, einer neuen Umgebung und den dazugehörigen Werten, Normen, aber auch Regeln.
Die Eingewöhnungen in unserem Kinderladen sind an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ angelehnt, werden aber je nach den kindlichen Bedürfnissen flexibel an die jeweilige Situation angepasst. Solltet ihr vor, während oder nach der Eingewöhnung Bedenken, Sorgen, Anregungen, Wünsche oder einfach nur Fragen haben, stehen wir als Ansprechpartner jederzeit gerne zur Verfügung. Die Grundlage für ein gutes Gelingen der Eingewöhnung sind – neben einem festen Bezugserzieher für ein Kind und seine Eltern und der künftigen Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erziehern – gegenseitiges Vertrauen und respektvoller Umgang miteinander.
Alltagsgestaltung / Tagesablauf / Feste
Rituale bieten Kindern eine klare Struktur und sorgen durch die Vorgabe eines zeitlichen Rahmens für Orientierung und Sicherheit im Tagesablauf. Sie schaffen Verlässlichkeit, Halt und Geborgenheit.
Unser Tagesablauf kurz zusammengefasst:
- bis 9.00 Uhr Bringzeit und Freispiel
- 9.00 – 9.30 Uhr Gemeinsames Frühstück
- 9.30 – 10.00 Uhr Bringzeit und Freispiel
- 10.00 – 12.00 Uhr Freispiel, Angebote, Morgenkreis, Ausflüge
- 12.00 – 12.45 Uhr Gemeinsames Mittagessen
- 12.45 – 13.30 Uhr Ruhezeit und Schlafenszeit (meist bis 15 Uhr)
- 13.30 – 15.00 Uhr Freispiel
- 14.30 Uhr Obstpause
- ab 15.00 Uhr Freispiel vor der Tür, Abholzeit
Zu unseren regelmäßigen Angeboten gehören:
- das Schwimmen im Stadtbad Lankwitz zur Wassergewöhnung
- das Turnen in der Turnhalle im Gemeindepark unter Anleitung eines Übungsleiters
- alle 14 Tage Besuch eines Kinderliedermachers, der mit den Kindern altersgetrennt singt, Gitarre spielt und viele Bewegungsübungen durchführt
- der Spielzeugtag, an dem jedes Kind ein Spielzeug von zu Hause mitbringen und im Morgenkreis vorstellen darf
Der Tagesablauf beinhaltet viele feste Rituale: Begrüßungs- und Abschiedsrituale, gemeinsames Essen mit Tischspruch, Morgenkreise, Wasch- und Körperpflegerituale und unsere Ruhezeit (Vorlesen/Schlafen).
Feste
In einem Kinderladenjahr fallen viele unterschiedliche Feste und Feierlichkeiten an. Diese feiern wir gemeinsam mit den Kindern (und auch teilweise zusammen mit den Eltern): Geburtstage, Fasching, Ostern, Königsfest, St. Martinsumzug, Nikolaus und Weihnachten.
Einmal im Jahr findet in Vorbereitung auf unsere gemeinsame Kinderladenreise eine Übernachtung im Kinderladen statt. An der Reise und der Übernachtung nehmen alle Kinder ab vier Jahren teil.
Die Räume des Kinderladen Lankwitz
„Eine durchdachte Raumgestaltung hat elementare Bedeutung für psychisches und physisches Wohlbefinden und die ganzheitliche Entwicklung eines Kindes. Räume in der Kita sollen deshalb Wohlfühl-, Forschungs- und Experimentierfelder sein, in denen alle Sinne der Kinder angesprochen werden.“ (Vgl. Berliner Bildungsprogramm, S.42)
Der Kinderladen Lankwitz ist ausgestattet mit sechs großzügigen Räumen zum Spielen, Lernen, Essen und Entspannen:
- Legoraum/Schlafraum
- 2 Gruppenräume
- Toberaum
- Malatelier
- Kuschelraum
Zusätzlich stehen die Kindertoilette, der Wasch-/ Wickelraum, die Garderobe, ein langer Flur, eine Küche sowie eine separate Toilette für die Erwachsenen zur Verfügung.
Jeder Raum bietet den Kindern verschiedene Bereiche, die auf ihre Bedürfnisse und Interessen abgestimmt sind. Außerdem gibt es für jeden Raum individuelle und mit den Kindern abgestimmte Regeln für die Nutzung.
Eigene Außenbereiche waren früher für Kinderläden nicht üblich und es gab damals auch keine entsprechenden Auflagen für dazugehörige Gartenbereiche. Daher verfügen wir leider – wie viele andere Kinderläden auch – über keinen eigenen Spielplatz. Zum Glück liegt unser Eingang jedoch an einem autofreien Wirtschaftsweg mit Rasenflächen, die wir zwar nicht anmieten aber nutzen dürfen. Des Weiteren befinden sich in unmittelbarer Nähe einige Spielplätze und der Gemeindepark, die wir oft besuchen. Freundlicherweise dürfen wir auch den direkt angrenzenden Schulhof der Paul-Schneider-Grundschule regelmäßig zwischen den Schulpausen nutzen.
Bildungsbereiche
Wie in allen Kindertageseinrichtungen in Berlin arbeiten wir in unserem Kinderladen nach dem „Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege“. Die Senatsverwaltung hat dazu eine Zusammenfassung für Eltern erstellt. Im Berliner Bildungsprogramm stellen die verschiedenen Bildungsbereiche einen elementaren Bestandteil für die pädagogische Arbeit dar, in dem nichts Geringeres gefordert wird, als die Kinder zu bilden. Wichtig ist dabei, dass die Kinder sich ganzheitlich bilden bzw. entwickeln. Was Bildung dabei bedeutet, sind einerseits die gemachten Erfahrungen im Laufe ihres jungen Lebens und auf der anderen Seite die sich daraus entwickelnden Fähigkeiten, die sie gelernt haben und nun anwenden können. Die Bildungsbereiche unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern voneinander und sind in sechs unterschiedlichen Themengebieten zusammengefasst. Diese vermischen sich natürlich in der Realität untereinander, da in vielen Themenbereichen andere Bereiche mit rein spielen.
Die sechs Bildungsbereiche sind im Einzelnen:
- Bildungsbereich: Gesundheit
- Bildungsbereich: Soziales und kulturelles Leben
- Bildungsbereich: Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien
- Bildungsbereich: Kunst: Bildnerisches Gestalten, Musik, Theaterspiel
- Bildungsbereich: Mathematik
- Bildungsbereich: Natur – Umwelt – Technik
Besonders wichtig bei der Betrachtung der verschiedenen Bereiche ist eine Berücksichtigung aller Bereiche in der pädagogischen Arbeit in einem möglichst ähnlichen Umfang. Sie stellen keinen Stundenplan dar, bieten aber Orientierung und Ideen für das Erzieherteam. Jede Kita und Kindertagespflege setzt hier unterschiedliche Schwerpunkte.
Integration/ Inklusion
In Berlin haben Kinder unabhängig von der Art und Schwere ihrer Behinderung, darunter gehören sowohl körperliche, geistige als auch seelische Behinderungen, seit vielen Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz (§6 KitaFöG). Für die Umsetzung dieses Anspruchs erhält die Einrichtung zusätzliche finanzielle Gelder.
Integration bedeutet, der Kinderladenalltag wird so verändert, dass jedes Kind auf seine Art aktiv und selbstständig teilnehmen kann. Unterschiedlichkeit ist kein Makel, sondern Normalität. Unser Ziel ist es, ein Grundverständnis für die Situation eines jeden Kindes zu entwickeln und den individuellen Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden. Dabei achten wir vorrangig auf die Ressourcen und Kompetenzen.
Der Austausch mit Therapeuten -wenn gewünscht-, wie beispielsweise Logopäden, Ergotherapeuten und Psychotherapeuten, ermöglicht uns neue Erkenntnisse, weitere Fördermaßnahmen und gewährleistet eine optimal aufeinander abgestimmte integrative Arbeit.
Uns geht es um den respektvollen Umgang mit Unterschieden und die Vermeidung jeglicher Diskriminierung!
Übergang in die Grundschule – unser Begriff von „Vorschule“
Vorschulerziehung beginnt nicht erst im letzten Kindergartenjahr!
Sie fängt schon am 1. Tag im Kindergarten an, denn unsere Arbeit besteht nicht darin, dem Kind abfragbares Wissen zu vermitteln, sondern es so gut wie möglich auf das Leben vorzubereiten und somit indirekt auch auf die Schule. Jeden Tag werden Kinder durch unterschiedlichste Erlebnisse, Eindrücke oder Angebote gefordert und gefördert. Dadurch erlangen sie wichtige Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen in der Schule. Im letzten Kindergartenjahr werden unsere Ältesten zu „Königskindern“, um den Übergang in die Grundschule positiv zu gestalten und ihnen einen würdigen Abschied von unserem Kinderladen zu bieten. Um sie in dieser aufregenden Zeit angemessen zu begleiten, arbeiten wir mit Grundschulen zusammen, um erste Einblicke in den Schulalltag zu bekommen, Berührungsängste abzubauen und erste Kontakte in der neuen Welt zu erschließen. Auch Eltern stehen wir mit Rat und Tat zur Seite und gestalten einige Monate vor Schuleintritt des Kindes einen gemeinsamen Nachmittag zwischen Eltern und Erziehern, da dies nicht nur ein neuer Abschnitt im Leben eines Kindes ist, sondern auch bei Eltern manchmal zu Sorgen oder Ängsten führen kann.
Zusammenarbeit mit Eltern
Elternarbeit
Wir wünschen uns einen guten Kontakt zwischen Erziehern und Eltern. Die Kinder wachsen zum einen in der familiären Umgebung Zuhause auf, zum anderen sind sie aber einen wesentlichen Teil des Tages im Kinderladen. Deshalb ist uns der partnerschaftliche Kontakt zwischen Eltern und Erziehern wichtig. Da wir eine Elterninitiativ-Kindertagesstätte sind, sind wir auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen. Um der Lebenswirklichkeit der heutigen Familie zwischen Arbeit und Familie gerecht zu werden, wurden vor geraumer Zeit reguläre Putz- und Kochdienste in unserem Kinderladen abgeschafft. Dennoch gibt es verschiedene Elterndienste (z.B. Einkäufe, Reparaturen, Betreuung der Kinder während der Teamsitzung etc.), von denen jede Familie einen Dienst zu erledigen hat. Belohnt wird dieses Engagement mit netten Kontakten, familiärer Atmosphäre und der Möglichkeit, beim Kinderladen kreativ mitzugestalten und eigene Fähigkeiten einzubringen. In Ausnahmefällen kann es dazu kommen, dass die Erzieher die Hilfe eines Elternteiles zur Betreuung der Kinder benötigen.
Elterngespräche
Wenn ein intensiverer Austausch zwischen Erziehern und Eltern notwendig ist, kann jederzeit ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre angefragt werden. Darüber hinaus führen wir einmal jährlich mit den Eltern ein Entwicklungsgespräch. Dabei beziehen wir uns auf die Beobachtungen und Dokumentationen und informieren die Eltern über den aktuellen Entwicklungsstand ihres Kindes.
Informationsaustausch über den Kinderladenalltag
Um die Eltern über die täglichen Erlebnisse des Kindes und über unsere pädagogische Arbeit zu informieren, hängen wir Wochenpläne aus und informieren rechtzeitig über anstehende Ausflüge oder Ereignisse im Kila. Außerdem dokumentieren wir unseren Alltag durch Fotos und hängen diese im Kila aus. Bei besonderen Ereignissen erhalten die Eltern im Voraus informative Elternbriefe ausgehändigt und verschickt. Drei- bis viermal im Jahr findet ein informativer Elternabend statt, bei dem Eltern als auch Erzieher ihre Themen, Wünsche und Bedürfnisse einbringen können.
In regelmäßigen Abständen organisieren die Eltern nachmittags gegen 15 Uhr ein Elterncafé. An diesem Tag können Eltern gemeinsam mit ihren Kindern im Kinderladen spielen, quatschen und Kontakte knüpfen.
Beobachten und Dokumentieren
Als grundlegende Aufgabe laut Bildungsvereinbarung gehört Beobachten und Dokumentieren zu den Grundsätzen in der Bildungsarbeit von Erziehern. Durch Beobachtung ist es uns Erziehern möglich, die Entwicklungs- und Lernprozesse eines Kindes wahrzunehmen, welche durch die Dokumentation schriftlich festgehalten und als Grundlage von Eltern- und Entwicklungsgesprächen genutzt werden können.
Das Team
In unserem Kinderladen werden die Kinder von derzeit vier staatlich anerkannten Erziehern betreut. Zwei Erzieher haben erfolgreich die Weiterbildung zum Facherzieher für Integration absolviert.
Der Führungsstil im Team ist partnerschaftlich-demokratisch, es gibt keine Leitungsposition. Wenn es um die Auswahl von neuen Mitarbeitern oder auch Praktikanten geht, können die Erzieher ihre zukünftigen Kollegen selbst aussuchen.
Qualitätsentwicklung
Das Erzieher-Team nimmt an regelmäßigen Arbeitstreffen teil. Die Teamsitzung findet regelmäßig für 2 Stunden dienstags statt und alle 2 Monate haben wir eine Supervision, ggf. auch mit dem Vorstand oder Eltern. Zur weiteren Qualitätsentwicklung nehmen wir an individuellen Fortbildungen teil und haben 1x im Jahr einen Team-Tag, an dem wir z.B. unsere Konzeption weiterentwickeln bzw. überarbeiten. Zudem finden interne Evaluationen statt und wir werden alle 5 Jahre von ektimo in einer externen Evaluation geprüft.